Sonntag, 4. Januar 2009

Vor dem Startschuss

Chaos im Bett: Ein Teil meiner Ausrüstung

Ich befinde mich kurz vor dem Startschuss. Mein Bett ist überladen mit meiner Ausrüstung, einiges davon muss noch eingepackt werden. Gi und Obi liegen bereit. Morgen beginnt mein Jahr als Uchi Deshi. In der letzten Woche habe ich die nötigen Einkäufe gemacht: Lebensmittel, Trainingsmaterial und Kleider.
Ich freue mich sehr auf den Start, bin aber nicht ganz so aufgedreht, wie ich es noch vor ein paar Tagen war. Ich bin etwas nervös, leicht angespannt, mit den Gedanken noch nicht ganz dort, wo ich sein sollte.

Trainingsplanung: Der erste Monat

Grundsätzliches zur Trainingsplanung
Das Training wird in verschiedenen Zyklen geplant und durchgeführt. Vereinfacht gesagt trainiere ich jeweils drei Wochen intensiv. Dabei nehmen Trainingsanzahl und Intensität wöchentlich leicht zu. Dann folgt eine Erholungswoche mit einem reduzierten Trainingspensum. Danach geht es wieder von vorne los…
Bis Ende März geht es darum, körperliche und mentale Grundsteine für das Jahr zu legen. Meine Ausdauer soll auf ein gutes Niveau gebracht, Muskeln und Kraft aufgebaut werden. Die Beweglichkeit wird erhöht und neue Karate-Inhalte werden gelernt. Aber es gibt auch Opfer: Nicht nur der Feiertagsspeck muss dran glauben, meine sonst schon knappen Fettreserven sollen weiter ausgedünnt werden. :-D

Woche für Woche…
Für den ersten Monat sieht mein Wochenprogramm in etwa wie folgt aus:
  • 4-5 Lektionen Karate-Training
  • 2-3x Grundlagenausdauer (Schwimmen, Joggen)
  • 2-3x Krafttraining
  • 2-3x Stretching
  • 2x Yoga
  • Individuelles Training (Karate, Sandsack, Koordination, Kraftausdauer etc.) 
  • 3-5h aktive Regeneration (leichtes Schwimmen, Joggen, Spazieren, Wellness, Massage)
  • 15-20h Studium (Lesen, Schreiben, Netzwerken etc.)
  • 10h Arbeiten (dazu gehört auch, dass ich ab sofort für die Sauberkeit im Dojo verantwortlich bin)
Ziele: Einfinden, Zurechtfinden
In diesem ersten Monat wird zwar ernsthaft trainiert, trotzdem sind meine Ziele zu Beginn nicht primär leistungsorientiert. Vielmehr muss ich mich vom bisherigen Alltag distanzieren, die Konzentration fürs Training finden und mich mit den Vorgaben und Anforderungen von aussen und von mir selber zurecht finden. Dabei geht es um Fragen wie: Was leiste ich jetzt? Wo möchte ich in drei Monaten, in einem Jahr stehen? Wie gestalte ich mein Wochentraining geschickt? Wie und durch was erhole ich mich am besten?

Ernährung gehört dazu

Etwas vom wichtigsten für ein seriöses Training ist das Achten auf die Ernährung. Man mutet dem Körper monatelang eine Belastung zu, die er sich bisher kaum gewöhnt war. Doch es geht nicht nur um Energiezufuhr. Auch die richtigen Nährstoffe müssen konsumiert werden, um das Immunsystem zu stärken, den Stoffwechsel in Ordnung zu halten, den Muskelaufbau zu fördern und Knochen zu stärken - vereinfacht gesagt. Ein paar Zahlen? Gerne:
5-6l Getränke pro Tag
4000 kcal pro Tag (das sind 9 Liter Bier, 2.5 kg Teigwaren oder 25 Bananen)
130g Proteine pro Tag (entspricht einem Verzehr von 750g Hüttenkäse oder 500g Fleisch)
Auf jeden Fall freue ich mich auf die Fressschlacht und hoffe, dass ich mit meinem ausgearbeiteten Plan zurecht komme. :-)


Es ist jetzt kurz nach 10 Uhr abends. Morgen um diese Zeit werde ich meinen ersten Tag als Uchi Deshi beendet haben. Nun gehe ich Essen und Getränke vorbereiten und packe meine Trainingstaschen. Danach gehe ich schlafen. Ich bin voller Erwartung, Freude und Spannung. Die Startlinie liegt mir zur Füssen. Nur noch wenige Zeit bis zum Startschuss. Ich bin bereit.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Lieber Christian

der Startschuss für deine Uchi-Deshi-Zeit ist gefallen. Ich freue mich sehr, heute vor der ersten DO-Karate-Lektion im Jahr 2009 von dir im Dojo empfangen zu werden :)
Für das dir bevorstehende Jahr wünsche ich dir viele spannende Erfahrungen und Begegnungen, viel Durchhaltevermögen und Biss.
Herzliche Grüsse
Mirjam

morethanhelvetica hat gesagt…

Hallo mein Lieber!!

Okay, zuerst habe ich geschmunzelt, als ich dein Mail gelesen habe. Der zweite Gedanke war dann: naja, ist ja irgendwie logisch, wenn deine Freunde auch verrückt sind, wenn ich es selbst bin.... Und der dritte Gedanke war dann doch schon ziemlich realistisch: schön, dass du dich mit ganzer Leidenschaft einem Wunsch von dir widmest. Ich bin gespannt auf deine Zeit. Ich hoffe es wird dir gut dabei gehen.
Bis bald hoffentlich.
Un abbraccio,
Olivia